Seelenmüll

Mittwoch, 17. Juni 2009

...

Es reicht nur ein einziges Mal diesen Namen zu hören oder zu lesen und schon ist alles wieder mit Erinnerungen belastet. Man fängt an Blogs zu lesen, die einem nicht gut tun und auf Internetseiten zu gehen, die man besser meiden sollte.
Und plötzlich weckt Musik wieder Erinnerungen.

"The never ending story" und das in so vielerlei Hinsicht. Scheinbar reichen auch zweieinhalb Jahre nicht, um die Erinnerungen vollständig zu eliminieren. Aber wie denn auch, wenn es immer noch gemeinsame Bekannte gibt und in Gesprächen sein Name fällt?

Und allen negativen Gedanken und Gefühlen zum Trotz fasziniert es mich. Wie schafft es ein Mensch sich so tief in Herz und Hirn zu fressen? Ich verstehe es nicht.

Dienstag, 6. Mai 2008

Was hat uns bloß so ruiniert?

Und ich wollte dir nicht glauben
als du sagtest: "Tut mir leid,
diese Zeiten waren golden,
doch jetzt sind sie vorbei."

Tocotronic


War zu diesem ominösen "Damals" wirklich alles besser? Ich will und kann es nicht glauben, wenn ich daran denke, wie es mir vor zwei Jahren ging.
Und trotzdem habe ich heute eine ganz ähnliche Erfahrung wie vor etwa zwei Jahren gemacht: Ich bin vor die Tür gegangen und habe das erste Mal bewusst wahr genommen, dass Frühling ist. Dass die Kastanienbäume endlich wieder grün sind, dass die Vögel zwitschern und die Bienen summen. Aber es war anders. Während es mir damals schien, als würde die Sonne nicht gegen die Kälte in meinem Inneren ankommen, so gab es heute gar kein inneres Frieren.

Mir sagte einmal jemand, dass es besser sei, es zu riskieren zu fallen, als ein Leben lang zu kriechen. Ich krieche schon seit einer ganzen Weile und kann nicht behaupten, dass es mir damit schlecht geht.
Sind es die kurzen glücklichen Momente des Aufrechtstehen es wert hinter so tief zu fallen? Ich bilde mir ein, dass das Aufrappeln immer länger und schmerzhafter wird. Wie oft kann man fallen, ohne dauerhafte Blessuren zurück zu behalten?
Aber wie lange hält ein Mensch es aus, zu kriechen? Mittlerweile könnte ich nicht sagen, wie ich reagieren würde, wenn mir jemand die Hand hinhält, um mir aufzuhelfen. Ich weiß nicht, ob ich sie ablehnen würde, auch wenn die Gefahr bestünde, dass er mich nach kurzer Zeit wieder loslässt und ich falle.

Wenn ich mich so in meiner Umgebung umgucken, dann läuft es mir immer wieder kalt den Rücken herunter. Wir sind noch so jung und doch schon so verkorkst.
Da ist T., die seit einer ganzen Weile mit SvV, Suizidgedanken und ähnlichen Dingen kämpft. Mal auf sich alleine gestellt, mal in einer Klinik. Und bei allem was ihr abhanden gekommen ist, ihr Schauspieltalent ist es nicht. Ich traf sie vor kurzem und hätte schwören können, dass sie auf dem besten Weg der Besserung ist. Bis mich ihr Blog eines besseren belehrte.
Dann ist da D., die sich gerade von ihrem vermutlich drogenabhängigen Freund getrennt hat, der ihr jetzt ab und an damit droht sich selbst umzubringen. Und als ob das nicht genug wäre, steuert sie unfreiwillig (?) auf eine Beziehung mit einem dubiosen Albaner hin, obwohl sie das angeblich gar nicht will.
Nicht zu vergessen ist I., die vor einer Weile erfahren hat, dass sie eine unheilbare Immunkrankheit hat, die u. a. durch Sonne und Stress begünstigt wird. Als Folge daraus wurde das Solarium gestrichen und in die Sonne geht es nur noch mit Sonnencreme. Aber etwas gegen das Stress tun? Nein, wieso auch. Stattdessen lieber weiter diese verkorkste Beziehung aufrecht erhalten und im Leben keinen einzigen, noch so kleinen Schritt kürzer treten.
Und so ließe sich die Liste weiterführen. Zum Beispiel mit J., die nach wie vor an der Scheidung ihrer Eltern zu knabbern hat und immer mehr unter der verzwickten Situation innerhalb der Familie leidet.

Wenn ich jemals einen roten Faden hatte, dann habe ich ihn allerspätestens hier verloren und deshalb belasse ich es für heute einfach einmal dabei.

Sonntag, 3. Februar 2008

Fragen

Wie groß ist dein Leben?
Wie tief?
Was kostet es dich?
Bis wann zahlst du?
Wieviel Türen hat es?
Wie oft hast du ein neues begonnen?
Warst du schon einmal gezwungen um es zu laufen?
Wenn ja bist du rundherum gelaufen im Kreis oder hast du Einbuchtungen mitgelaufen?
Was dachtest du dir dabei?
Woran erkanntest du dass du ganz herum warst?
Bist du mehrmals gelaufen?
War das dritte Mal wie das zweite?
Würdest du lieber die Strecke im Wagen fahren?
Oder gefahren werden?
In welcher Richtung?
Von wem?

Erich Fried


Das stand vor einer halben Ewigkeit einmal in seinem Blog. Ja, es hat mich fasziniert, wie viele andere Dinge auch, die mit ihm zu tun hatten.
Das Schlimme ist, dass ich in letzter Zeit darüber nachdenke, den Kontakt wieder aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob ich es hier schon einmal schrieb, aber ich vermisse ihn.
Nicht den Arsch, den ich zum Ende hin nur noch in ihm sah, sondern den Menschen, mit dem man so herrlich herumalbern konnte. Mit dem man bis spät in die Nacht philosophieren konnte. Der eben all das war, was mir jetzt an anderen Männern fehlt.

Und dabei sollte ich eigentlich dankbar sein, dass er aus meinem Leben verschwunden ist. Würde er nur endlich auch aus meinem Kopf verschwinden ...

Mittwoch, 31. Oktober 2007

...

Man braucht nur eine Minute, um einen Menschen zu bemerken,
eine Stunde um ihn einzuschätzen,
einen Tag um ihn lieb zu gewinnen
aber ein ganzes Leben um ihn zu vergessen.


Es ist erschreckend, wie sehr einen Dinge doch noch beschäftigen können, obwohl man meint seit über einem halben Jahr mit ihnen abgeschlossen zu haben. Das man immernoch einen gewissen Anteil an dem Leben von Menschen nimmt, denen man vermutlich egal ist, die einem gleichermaßen egal sein könn(t)en. Wie man sich darüber wundert, was ihnen widerfahren ist und wie sehr man sich fragt, ob sie ihr Leben nun auf die Reihe bekommen. Wie sehr es einen überrascht, erneut auf sie gestoßen zu sein und wie sehr es in den Fingern juckt, sich bei ihnen zu melden.
Und doch habe ich in so welchen Situationen nie dem Jucken nachgegeben, habe es immer sein gelassen und glaube bis heute nicht, dass das ein Fehler war. Irgendwann werden auch diese Menschen ihren Einfluß auf mich verlieren. Irgendwann wird es wieder möglich sein, ihre Worte in den Mund zu nehmen, ohne das eine Fülle an widersprüchlichen Gefühlen und bittersüßen Erinnerungen auf mich einstürmen wird. Irgendwann werden die Erinnerungen so weit verblasst sein, dass sie nicht mehr weh tun, wenn sie an die Seelenoberfläche geschwemmt werden.
Das hoffe weiß ich.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

...

Völlig aus dem Zusammenhang gerissen:

"Was führen wir eigentlich für eine 'Beziehung'?"
"Keine Ahnung, sag du es mir."
Herumgedruckse.
"Nennen wir es einfach ICQ-Beziehung."
"Passt. Wobei die Telefonbeziehung mehr Stil hatte."

Im Stillen der Gedanke an eine Nacht vor etwas mehr als einem Jahr. Mitten im ersten Kuss. "Moment, ich dachte, wir hätten nur eine Telefonbeziehung?!" - "Die vertiefen wir doch gerade nur."
Irritierend nach einem Jahr Kontakt wieder aufzunehmen und dabei zu wissen, dass es nicht möglich ist, dort weiter zu machen, wo man aufgehört hat. Die Erinnerungen bleiben im Hinterkopf und mit ihnen die Frage, welche Erinnerungen er noch hat.
Auch nach zwei Monaten nicht mehr Klarheit darüber was er will. Oder was ich will. Was daraus wird. Ob es überhaupt etwas wird. Neugierig, ob es zu einem Treffen kommen wird. Angst vor den Konsequenzen, die ein Treffen haben könnte. Angst davor, erneut verletzt zu werden und doch fehlt die nötige Konsequenz, um sich soweit zu verschließen, dass er gar nicht die Chance erhält mir weh zu tun.
Und dazwischen das Gefühl sich zu viel Gedanken um nichts zu machen. Entdramatisierung wäre das Stichwort, doch die ist nicht in Sicht.

Sonntag, 15. Juli 2007

Wirres

Wir hatten den Moment,
den uns niemand mehr nehmen kann,
und ich denke jeden Tag daran zurück.
Wir hatten den Moment.
Doch irgendjemand hielt die Zeit nicht an.
Und es bleibt nur der Gedanke
an kaum gelebtes Glück.

Wise Guys


Ein Gespräch aufgezwungen bekommen, das eigentlich dazu dienen sollte mir meine Verwirrung zu nehmen. Zu behaupten, dass es das genaue Gegenteil bewirkt hat, wäre eine Lüge, aber geholfen hat es auch nicht wirklich. Es hat viel mehr erst recht zum Nachdenken angeregt und nun geschieht genau das, was ich vermeiden wollte: Die mehr oder weniger sorgfältig hochgezogene Mauer, die jegliche Gedanken an dieses Thema fernhalten sollte bröckelt, flüchtige Fragmente haben den abgeschotteten Raum verlassen und tollen durch meinen Kopf, jagen und überschlagen sich und meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe.
Ich hätte Probleme das "Damals" und das "Jetzt" in Einklang zu bringen, sagte ich ihm. Und das war eine der wenigen Aussagen, die er ohne zu fragen hinnahm. Dabei ist dieser Ausdruck sogar in meinen Augen furchtbar schwammig und ich verstehe selber gar nicht so recht, wo das Problem liegt. Hat sich einer von uns beiden so furchtbar verändert, dass es einfach nicht mehr passt? Hätte es damals überhaupt irgendwie gepasst? Halte ich zu sehr an dem fest, was damals war (oder fast gewesen wäre)? Ist da nichts mehr und ich will einfach nur glauben, dass es doch so ist?

Eine ganz andere Frage, die in diesem Gespräch aufkam war die, wie es um das Vertrauen steht. Ich würde Menschen nur ungerne Vertrauen schenken und täte es dennoch zu oft. Darauf wollte er wissen, ob ich ihm misstraue, worauf ich anwortete "Nicht genug, fürchte ich".
Und hier bin ich mir nicht sicher, inwiefern das der Wahrheit entspricht. Auf der einen Seite sah ich heute, dass er mein Vertrauen vielleicht doch missbraucht hat oder missbrauchen könnte und es traf mich unvorbereitet: Er scheint einem gemeinsamen Bekannten etwas Belangloses weitererzählt zu haben. Allerdings weiß ich nicht, ob das nur für diese eine Sache gilt oder auch noch für andere, wichtige.
Auf der anderen Seite ist das Vertrauen nach wie vor ziemlich angeknackst, wie es eigentlich nicht anders zu erwarten ist und ich denke, sollte hier tatsächlich eine Freundschaft oder ähnliches entstehen, werde ich da noch schwer dran zu knabbern haben.

Samstag, 7. Juli 2007

Schlaflos

Es ist spät. Eigentlich - obwohl Ferien sind - viel zu spät, um noch am Computer zu sitzen.
Nachdenklich. Aus vielerlei Gründen. Er ist über's Wochenende weg und hat mir seine Handynummer gegeben. "Falls dir langweilig ist." Als ob ich ohne ihn nicht leben könnte. Reichen nicht einmal zwei Wochen um abhängig von einem Menschen zu werden? Nein, ich denke diesmal nicht. Und doch ist da dieser Gedanke. 'Schreibst du ihm oder doch besser nicht?'
Was würde das aussagen, wenn ich ihm schreibe? In seinen und in meinen Augen? Ein simples "Hey, ich denke gerade an dich." oder doch schon mehr? Ist mehr denn gut? Vermutlich nicht. Warum kann man sich über sowas soviele Gedanken machen?
Die wirklich elementare Frage ist ja eigentlich, wie das jetzt alles weiter geht. Ob und wie lange es weiter geht. Macht es Sinn sich auf etwas einzulassen, immer mit dem Hintergedanken, dass es so abrupt enden könnte wie vor einem Jahr?
Hätte das überhaupt Zukunft? Treffen da nicht gewissermaßen Welten aufeinander? Und macht es überhaupt Sinn sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen? Vermutlich nicht. Aber was soll man sonst in einer schlaflosen Nacht tun, wenn man sich nicht hin und her wälzt und sinnlosen Gedanken nachjagt, die einmal mehr Karussel fahren?

Ich werde trunken, werde stoned,
doch bleib' ich nicht von dir verschont,
die Zukunft mich gefangenhält,
wandre lautlos in die Unterwelt.

Mantus

Samstag, 23. Juni 2007

Es regnet

Es regnet und wieder nichts getan,
nur wieder wie im Wahn ein Luftschloß aufgebaut.
Es regnet und wieder eine Nacht
am Fenster zugebracht und Träume durchgekaut.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.

Es regnet, begossen wird die Welt,
wer jetzt nicht schläft verfällt der feuchten Träumerei.
Es regnet - in Müdigkeit verstrickt,
ins Dunkel rausgeschickt, verfusselt sich die Zeit.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.


Es ist schon sehr, sehr lange her,
da sah ich dich im Regen stehen.
Und es ist schwer in den Regen zu sehen
und schwerer noch von alleine ins Bett zu gehen.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.

Element Of Crime


Vor kurzem hörte ich es dieses Lied das erste Mal und stutzte nach kurzer Zeit. Eine Weile musste ich nachdenken, bis ich darauf kam, woher ich es kannte. Es stand vor einer Ewigkeit mal in seinem Blog. Damals, wie heute, hat es mich nachdenklich gemacht. Damals wollte ich auf Biegen und Brechen einen tieferen Sinn hinter diesem Liedtext finden.
Heute macht es aus anderen, schwerer zu fassenden Gründen, nachdenklich. Vielleicht deshalb, weil es einfach zu passen scheint. Das ist nun schon der zweite Abend, an dem ich hier sitze und weiß, dass es klüger wäre ins Bett zu gehen, aber es geht einfach nicht.
Es regnet und das schon seit Tagen. Zwar nicht ununterbrochen, aber doch immer mal wieder. Und seit Tagen, wohl eher schon seit Wochen, habe ich nichts leidlich Sinnvolles mehr getan. Zukunftspläne geschmiedet, von denen ich doch nur zu gut weiß, dass sie letztenendes an mir selbst, an meiner eigenen Faulheit, scheitern werden. Gute Vorsätze gefasst, wie ein paar Kilo abzunehmen oder nächstes Jahr mehr für die Schule zu tun, obwohl ich genau wusste und weiß, dass das ohnehin nicht funktionieren wird.

Aber wie immer habe ich auch einen Schuldigen für das aktuelle, erneute Gefühls- und Gedankenchaos in dem ich mich gerade befinde: S., wer auch sonst? Einige Monate keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt und sie vorgestern aufgrund eines Blogeintrages ihrerseits mal angeschrieben.
"Du, tut mir leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet, aber ich wollte jetzt ins Bett." So oder so ähnlich lautete die Antwort. "Aber wir können ja morgen mal wieder Quatschen." Ja, ne. Ist klar. Wie zu erwarten wurde das auch nichts. Nicht das ich nicht damit gerechnet hätte, aber ein bisschen Enttäuschung macht sich eben doch breit. Enttäuschung und Ärger über mich selber. Ich wollte die alten Geschichten doch vergessen und die Brücken in diese Richtung abbrechen.

Und eigentlich will ich doch nur meinen Schlafsack wieder haben ...

Sonntag, 18. Februar 2007

Irrationale Eifersucht

Manchmal verstehe ich mich selbst nicht so recht. Vor ein paar Tagen kurz mit S. gesprochen und von ihr erfahren, dass er schon eine ganze Weile zu Besuch bei ihr ist. Eigentlich hat mich das nicht mehr zu stören und doch machte sich ein leises, rational absolut nicht zu begründendes Gefühl von Eifersucht breit. Warum lässt mich dieser Mensch bloß nicht mehr los? Ich habe doch seit über zwei Monaten schon keinen Kontakt mehr zu ihm und diesmal war das wohl beidseitig gewollt.
Nachdem ich das alles auf einer interlektuellen Ebene (schließlich sind wir ja alle hochgebildete Menschen) analysiert habe, versuche mir jetzt einzureden, dass es mir einfach für S. leid tut, weil - wie schon das ein oder andere mal erwähnt - das was der gute Mann ihr angetan hat, geht bald auf keine Kuhhaut mehr. Ich könnte mich jetzt auch über ihre Inkonsequenz aufregen, aber dafür weiß ich, denke ich, selbst einfach zu gut, wie das mit ihm ist.
Am einfachsten wäre es wohl auch zu ihr den Kontakt abzubrechen, aber dafür gab sie mir bisher keinen trifftigen Grund und eigentlich möchte ich das auch nicht. Weil irgendwie mag ich sie ja. Und auch das lässt sich rational schwer begründen. Eigentlich kenne ich sie ja gar nicht, abgesehen von zwei enorm verrückten Wochenenden und dem ein oder anderen nicht weniger merkwürdigen MSN- oder Telefongespräch.

Wann hört das endlich auf? Ich mag dieses Chaos wirklich nicht mehr und manchmal bin ich nah daran den Tag zu verfluchen, an dem ich zuließ, dass da Gefühle entstehen. Hätte ich nie zugelassen, dass ich emotional in diesen Mist (der früher übrigens, im Gegensatz zu heute, in seinen Ausmaßen nicht wirklich überschaubar war) integriert werde, dann sähe die Welt um einiges anders (besser?) aus.
Aber andererseits hätte ich viele Erfahrungen auch nicht gemacht (und in der Silvesternacht durch Magdeburg zu laufen und nicht zu wissen wohin ist schon eine unbezahlbare Erfahrung) und wäre wohl ein anderer Mensch, als der ich bin. Also vielleicht lieber "Ganz Schön Feist" beim Wort nehmen und positiv in die Zukunft schauen.

Rühr' nicht immer in dem Scheiß von früher,
sag lieber zu der Zukunft Hüa!

Ganz Schön Feist

Freitag, 19. Januar 2007

Der letzte Kuss

Der nächste Schlag folgte tatsächlich noch am selben Tag. Man soll eben nichts beschworen. Es kam zwar nicht vollends unerwartet, aber es traf trotzdem. Wie redet man jemandem Selbstmordabsichten aus, wenn man doch selbst beginnt zu glauben, dass das Leben dieses Menschen vollends verpfuscht ist? Wie kann man ihm begreiflich machen, dass der Anker, von dem er sich die Hoffnung auf Rettung verspricht, ihn doch nur immer noch tiefer hinabziehen wird? Vorallem dann, wenn der Verstand dieses Menschen all das schon längst begriffen hat und nur das Herz sich noch sträubt.
Und warum zur Hölle fühl ich mich seitdem so unzulänglich? So als hätte ich sie verraten. Aber es ist doch gar nicht so, dass ich ihr nicht helfen will. Viel mehr ist es so, dass ich es einfach nicht kann. Aber ich glaube, ich hoffe, dass sie gar keine Hilfe erwartet, sondern nur ein offenes Ohr braucht. Und mein Ohr darf sie haben, solange sie will. Aber auch nur, wenn sie mehr nicht erwartet.

Irgendwann kommt für jeden der Tag
an dem man für alles bezahlt.
Dann stehn’ wir da, denken, wie schön es mal war.
Bereuen unsere Fehler, hätten gern alles anders gemacht.
Hätten all unsere Boshaftigkeiten niemals getan.

Wir leben versteckt, wischen all unsere Spuren weg,
vor den anderen und vor uns selbst,
damit kein Mensch jemals sieht, wer wir in Wahrheit sind.

Wo ist der Ort für den ehrlichsten Kuss?
Ich weiss, dass ich ihn für uns finden muss.
Auf ’ner Strasse im Regen, auf ’nem Berg nah beim Mond
oder kann man ihn nur vom Totenbett holen?
Wo ist der Ort für einen ehrlichen Kuss?
Den einzigen, den ich Dir noch geben muss.

All denen, die uns am nächsten steh’n,
tun wir am liebsten weh
und die Frage warum das so ist,
bleibt unser Leben lang steh’n.

Wann ist die Zeit für einen ehrlichen Kuss,
der all unsere Lügen auslöschen muss?
Gib’ mir die Zeit für einen ehrlichen Kuss.
So wollen wir uns küssen, wenigstens am Schluss.
Es wird ein Kuss sein, der alles verzeiht,
der alles vergibt und uns beide befreit.
Du musst ihn mir schenken – ich bin zwar ein Dieb -
doch gestohlen ist er wertlos, und dann brauch ich ihn nicht.

Die Toten Hosen


Ja, ich wünsche ihn euch. Diesen letzten Kuss und das ihr endlich den Frieden mit euch und miteinander macht. Und wie so oft schon stehe ich als Zuschauer daneben, versuche Kasper durch lautes Rufen vor dem Krokodil zu warnen und weiß doch ganz genau, dass er ohnehin nicht hören wird. Allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das Leben auch ein Happy End bereithält ...

KC

Die Erinnerungssplitter liegen herum, ich tret rein.

HB

Dies sind nur die kranken Kreise, komische Ellipsen, die wir ziehen.

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