Erinnerungen

Montag, 3. September 2007

...

da du dich ja immer so schwer tust hier mal ne kurze Selbstbeschreibung:

ich bin ein blödes sarkastisches Arschloch, ein guter Freund, dein bester Freund. Dein Alptraum, der dich heimsucht, deine Schulter an der du dich jeder Zeit anlehnen und ausweinen kannst. Ich bin offen, direkt und verletzend, sensibel und mitfühlend. Nachtwächter und Schatten in der Nacht. Verzweifelt und depressiv, optimistisch und positiv...Je nachdem, wie du zu mir


Das fand ich gerade auf einer alten Sicherungs-DVD. Das muss mir D. letztes Jahr im Frühjahr irgendwann einmal geschickt haben. Vielleicht wusste er damals gar nicht, wie recht er damit einmal haben würde. Er hat jeden einzelnen dieser Parts irgendwann einmal ausgefüllt. Eigentlich erstaunlich, wie vielseitig ein einzelner Mensch sein kann. Und wie sich seine Bedeutung im Laufe der Zeit verändert. Wird dieser Mensch irgendwann einmal vollends seinen Einfluß auf mein Leben verlieren? Vermutlich nicht solange, wie es Musik gibt, die ich mit ihm verbinde. Vermutlich nicht so lange, wie Dinge bleiben, die an ihn erinnern. Wie den Schokohasen, der immer noch hier liegt oder das Kartenspiel, das nach wie vor unvollständig durch das Zimmer flattert. Vermutlich nicht so lange, wie es sich immer noch lohnt Blogeinträge über ihn zu verfassen.
Und was vielleicht das Traurigste an der ganzen Sache ist: Ich merke gerade, dass ich ihn vermisse. Nicht das was er zum Ende war, sondern das was er eine zeitlang war. Ein Gesprächspartner, mit dem man über Gott und die Welt reden konnte, mit dem man sich aber auch regelrechte Wortschlachten liefern konnte.
Aber vermutlich wäre es genau wie bei N. nach all der Zeit ohnehin nicht mehr das selbe. Und vermutlich würde zuviel zwischen uns stehen, als dass ein Umgang wie damals wieder möglich wäre. Außerdem besteht ohnehin keine Möglichkeit mehr ohne Gesichtsverlust Kontakt aufzunehmen.

Montag, 8. Januar 2007

Gute Nacht, Freunde

Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen
Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Stehen

Für den Tag, für die Nacht unter eurem Dach habt Dank
Für den Platz an eurem Tisch, für jedes Glas, das ich trank
Für den Teller, den ihr mir zu den euren stellt
Als sei selbstverständlicher nichts auf der Welt

Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen
Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Stehen

Habt Dank für die Zeit, die ich mit euch verplaudert hab`
Und für eure Geduld, wenn`s mehr als eine Meinung gab`
Dafür, daß ihr nie fragt, wann ich komme oder geh`
Und für die stets offene Tür, in der ich jetzt steh`

Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen
Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Stehen

Für die Freiheit, die als steter Gast bei euch wohnt
Habt Dank, daß ihr nie fragt, was es bringt, ob es lohnt
Vielleicht liegt es daran, da´man von draußen meint
Daß in euren Fenstern das Licht wärmer scheint

Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen
Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette
Und ein letztes Glas im Stehen

Reinhard Mey


Mal wieder eines dieser Lieder, die an ihn erinnern. Klasse. Eigentlich wollte ich das Thema doch ruhen lassen oder?
Aber eigentlich ist auch das eine der schönen Erinnerungen. Er, J. und ich in der Küche am Frühstücken und nebenher lief eben Reinhard Mey.
Und das letzte mal, dass ich es gemeinsam mit ihm hörte ist auch gerade einmal acht Tage her. Bei ihm in der Wohnung, standesgemäß mit Zigarette und Glas in der Hand, so wie es sich eben gehört.
Und der ursprüngliche Plan ihm Neujahr morgens noch eine böse SMS zu schicken, frei nach dem Motto "Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen". Aber naja, das böse sein liegt mir einfach nicht mehr und es ist ohnehin unwahrscheinlich, dass dadrauf auch nur die allerkleinste Reaktion gekommen wäre.

Aber um einmal weg von den Erinnerungen zu kommen: Prinzipiell hat das Lied einfach nur recht. Das ist doch genau das, was man sich von Freunden wünscht oder? Dass deren Tür jederzeit offen steht, dass eine andere Meinung toleriert wird und dass sie einen als gleichwertig betrachten. Und ich denke genau diese Dinge sind bei all meinen engeren Freunden der Fall.

KC

Die Erinnerungssplitter liegen herum, ich tret rein.

HB

Dies sind nur die kranken Kreise, komische Ellipsen, die wir ziehen.

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