Freitag, 19. Januar 2007

Der letzte Kuss

Der nächste Schlag folgte tatsächlich noch am selben Tag. Man soll eben nichts beschworen. Es kam zwar nicht vollends unerwartet, aber es traf trotzdem. Wie redet man jemandem Selbstmordabsichten aus, wenn man doch selbst beginnt zu glauben, dass das Leben dieses Menschen vollends verpfuscht ist? Wie kann man ihm begreiflich machen, dass der Anker, von dem er sich die Hoffnung auf Rettung verspricht, ihn doch nur immer noch tiefer hinabziehen wird? Vorallem dann, wenn der Verstand dieses Menschen all das schon längst begriffen hat und nur das Herz sich noch sträubt.
Und warum zur Hölle fühl ich mich seitdem so unzulänglich? So als hätte ich sie verraten. Aber es ist doch gar nicht so, dass ich ihr nicht helfen will. Viel mehr ist es so, dass ich es einfach nicht kann. Aber ich glaube, ich hoffe, dass sie gar keine Hilfe erwartet, sondern nur ein offenes Ohr braucht. Und mein Ohr darf sie haben, solange sie will. Aber auch nur, wenn sie mehr nicht erwartet.

Irgendwann kommt für jeden der Tag
an dem man für alles bezahlt.
Dann stehn’ wir da, denken, wie schön es mal war.
Bereuen unsere Fehler, hätten gern alles anders gemacht.
Hätten all unsere Boshaftigkeiten niemals getan.

Wir leben versteckt, wischen all unsere Spuren weg,
vor den anderen und vor uns selbst,
damit kein Mensch jemals sieht, wer wir in Wahrheit sind.

Wo ist der Ort für den ehrlichsten Kuss?
Ich weiss, dass ich ihn für uns finden muss.
Auf ’ner Strasse im Regen, auf ’nem Berg nah beim Mond
oder kann man ihn nur vom Totenbett holen?
Wo ist der Ort für einen ehrlichen Kuss?
Den einzigen, den ich Dir noch geben muss.

All denen, die uns am nächsten steh’n,
tun wir am liebsten weh
und die Frage warum das so ist,
bleibt unser Leben lang steh’n.

Wann ist die Zeit für einen ehrlichen Kuss,
der all unsere Lügen auslöschen muss?
Gib’ mir die Zeit für einen ehrlichen Kuss.
So wollen wir uns küssen, wenigstens am Schluss.
Es wird ein Kuss sein, der alles verzeiht,
der alles vergibt und uns beide befreit.
Du musst ihn mir schenken – ich bin zwar ein Dieb -
doch gestohlen ist er wertlos, und dann brauch ich ihn nicht.

Die Toten Hosen


Ja, ich wünsche ihn euch. Diesen letzten Kuss und das ihr endlich den Frieden mit euch und miteinander macht. Und wie so oft schon stehe ich als Zuschauer daneben, versuche Kasper durch lautes Rufen vor dem Krokodil zu warnen und weiß doch ganz genau, dass er ohnehin nicht hören wird. Allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das Leben auch ein Happy End bereithält ...

KC

Die Erinnerungssplitter liegen herum, ich tret rein.

HB

Dies sind nur die kranken Kreise, komische Ellipsen, die wir ziehen.

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