Was hat uns bloß so ruiniert?
Und ich wollte dir nicht glauben
als du sagtest: "Tut mir leid,
diese Zeiten waren golden,
doch jetzt sind sie vorbei."
Tocotronic
War zu diesem ominösen "Damals" wirklich alles besser? Ich will und kann es nicht glauben, wenn ich daran denke, wie es mir vor zwei Jahren ging.
Und trotzdem habe ich heute eine ganz ähnliche Erfahrung wie vor etwa zwei Jahren gemacht: Ich bin vor die Tür gegangen und habe das erste Mal bewusst wahr genommen, dass Frühling ist. Dass die Kastanienbäume endlich wieder grün sind, dass die Vögel zwitschern und die Bienen summen. Aber es war anders. Während es mir damals schien, als würde die Sonne nicht gegen die Kälte in meinem Inneren ankommen, so gab es heute gar kein inneres Frieren.
Mir sagte einmal jemand, dass es besser sei, es zu riskieren zu fallen, als ein Leben lang zu kriechen. Ich krieche schon seit einer ganzen Weile und kann nicht behaupten, dass es mir damit schlecht geht.
Sind es die kurzen glücklichen Momente des Aufrechtstehen es wert hinter so tief zu fallen? Ich bilde mir ein, dass das Aufrappeln immer länger und schmerzhafter wird. Wie oft kann man fallen, ohne dauerhafte Blessuren zurück zu behalten?
Aber wie lange hält ein Mensch es aus, zu kriechen? Mittlerweile könnte ich nicht sagen, wie ich reagieren würde, wenn mir jemand die Hand hinhält, um mir aufzuhelfen. Ich weiß nicht, ob ich sie ablehnen würde, auch wenn die Gefahr bestünde, dass er mich nach kurzer Zeit wieder loslässt und ich falle.
Wenn ich mich so in meiner Umgebung umgucken, dann läuft es mir immer wieder kalt den Rücken herunter. Wir sind noch so jung und doch schon so verkorkst.
Da ist T., die seit einer ganzen Weile mit SvV, Suizidgedanken und ähnlichen Dingen kämpft. Mal auf sich alleine gestellt, mal in einer Klinik. Und bei allem was ihr abhanden gekommen ist, ihr Schauspieltalent ist es nicht. Ich traf sie vor kurzem und hätte schwören können, dass sie auf dem besten Weg der Besserung ist. Bis mich ihr Blog eines besseren belehrte.
Dann ist da D., die sich gerade von ihrem vermutlich drogenabhängigen Freund getrennt hat, der ihr jetzt ab und an damit droht sich selbst umzubringen. Und als ob das nicht genug wäre, steuert sie unfreiwillig (?) auf eine Beziehung mit einem dubiosen Albaner hin, obwohl sie das angeblich gar nicht will.
Nicht zu vergessen ist I., die vor einer Weile erfahren hat, dass sie eine unheilbare Immunkrankheit hat, die u. a. durch Sonne und Stress begünstigt wird. Als Folge daraus wurde das Solarium gestrichen und in die Sonne geht es nur noch mit Sonnencreme. Aber etwas gegen das Stress tun? Nein, wieso auch. Stattdessen lieber weiter diese verkorkste Beziehung aufrecht erhalten und im Leben keinen einzigen, noch so kleinen Schritt kürzer treten.
Und so ließe sich die Liste weiterführen. Zum Beispiel mit J., die nach wie vor an der Scheidung ihrer Eltern zu knabbern hat und immer mehr unter der verzwickten Situation innerhalb der Familie leidet.
Wenn ich jemals einen roten Faden hatte, dann habe ich ihn allerspätestens hier verloren und deshalb belasse ich es für heute einfach einmal dabei.
als du sagtest: "Tut mir leid,
diese Zeiten waren golden,
doch jetzt sind sie vorbei."
Tocotronic
War zu diesem ominösen "Damals" wirklich alles besser? Ich will und kann es nicht glauben, wenn ich daran denke, wie es mir vor zwei Jahren ging.
Und trotzdem habe ich heute eine ganz ähnliche Erfahrung wie vor etwa zwei Jahren gemacht: Ich bin vor die Tür gegangen und habe das erste Mal bewusst wahr genommen, dass Frühling ist. Dass die Kastanienbäume endlich wieder grün sind, dass die Vögel zwitschern und die Bienen summen. Aber es war anders. Während es mir damals schien, als würde die Sonne nicht gegen die Kälte in meinem Inneren ankommen, so gab es heute gar kein inneres Frieren.
Mir sagte einmal jemand, dass es besser sei, es zu riskieren zu fallen, als ein Leben lang zu kriechen. Ich krieche schon seit einer ganzen Weile und kann nicht behaupten, dass es mir damit schlecht geht.
Sind es die kurzen glücklichen Momente des Aufrechtstehen es wert hinter so tief zu fallen? Ich bilde mir ein, dass das Aufrappeln immer länger und schmerzhafter wird. Wie oft kann man fallen, ohne dauerhafte Blessuren zurück zu behalten?
Aber wie lange hält ein Mensch es aus, zu kriechen? Mittlerweile könnte ich nicht sagen, wie ich reagieren würde, wenn mir jemand die Hand hinhält, um mir aufzuhelfen. Ich weiß nicht, ob ich sie ablehnen würde, auch wenn die Gefahr bestünde, dass er mich nach kurzer Zeit wieder loslässt und ich falle.
Wenn ich mich so in meiner Umgebung umgucken, dann läuft es mir immer wieder kalt den Rücken herunter. Wir sind noch so jung und doch schon so verkorkst.
Da ist T., die seit einer ganzen Weile mit SvV, Suizidgedanken und ähnlichen Dingen kämpft. Mal auf sich alleine gestellt, mal in einer Klinik. Und bei allem was ihr abhanden gekommen ist, ihr Schauspieltalent ist es nicht. Ich traf sie vor kurzem und hätte schwören können, dass sie auf dem besten Weg der Besserung ist. Bis mich ihr Blog eines besseren belehrte.
Dann ist da D., die sich gerade von ihrem vermutlich drogenabhängigen Freund getrennt hat, der ihr jetzt ab und an damit droht sich selbst umzubringen. Und als ob das nicht genug wäre, steuert sie unfreiwillig (?) auf eine Beziehung mit einem dubiosen Albaner hin, obwohl sie das angeblich gar nicht will.
Nicht zu vergessen ist I., die vor einer Weile erfahren hat, dass sie eine unheilbare Immunkrankheit hat, die u. a. durch Sonne und Stress begünstigt wird. Als Folge daraus wurde das Solarium gestrichen und in die Sonne geht es nur noch mit Sonnencreme. Aber etwas gegen das Stress tun? Nein, wieso auch. Stattdessen lieber weiter diese verkorkste Beziehung aufrecht erhalten und im Leben keinen einzigen, noch so kleinen Schritt kürzer treten.
Und so ließe sich die Liste weiterführen. Zum Beispiel mit J., die nach wie vor an der Scheidung ihrer Eltern zu knabbern hat und immer mehr unter der verzwickten Situation innerhalb der Familie leidet.
Wenn ich jemals einen roten Faden hatte, dann habe ich ihn allerspätestens hier verloren und deshalb belasse ich es für heute einfach einmal dabei.
Regenwolke - 6. Mai, 22:41