Es kommt so anders als man denkt,
Herz vergeben, Herz verschenkt.
Staubkind
Fast ein Jahr kein Kontakt mehr. Gestern Abend dann die längst fällige Entschuldigung für das Verhalten damals. Überraschend, dass er zugab, dass er ein Arsch ist (oder war?) und mich verletzt hat. Erneut musste ich feststellen, dass mir klärende Gespräche solcher Art nicht liegen. Getreu dem Motto "Lieber Lachen, als Weinen" neige ich einfach dazu sowelche Gespräche ins Lächerliche zu ziehen. Im Endeffekt habe ich auch nicht einmal die Hälfte der Dinge gesagt, die mir auf der Zunge lagen.
Warum eigentlich? Um ihn nicht zu verletzen? Bin ich überhaupt in der Lage ihn zu verletzen? Er mochte mich. Damals. Ein Jahr ist eine lange Zeit. Andererseits beobachte ich an mir selbst, dass man viel zu schnell in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Und es ärgert mich. Es ärgert mich wirklich. Und doch lässt sich nichts daran ändern. Die rote Warnlampe blinkt ununterbrochen und doch kann oder will ich nicht auf sie achten.
Wieso schenke ich so jemandem erneut Vertrauen, räume ihm die Möglichkeit ein, mich erneut zu verletzen? Eigentlich wollte ich doch endlich erwachsen werden. Diese kindliche Naivität ablegen. Die Brücken zu all jenen Menschen abbrechen, die mir nicht gut tun. Es mangelt einfach mal wieder an der nötigen Konsequenz. Oder vielleicht will ich dem zarten Pflänzchen, dass vor einem Jahr so brutal aus der Erde gerupft wurde und gestern vielleicht wieder eingepflanzt wurde, die Chance geben zu wachsen. Allerdings wüsste ich gerne, was dieses Pflänzchen ist. Freundschaft oder doch mehr?
Regenwolke - 27. Jun, 00:11
Es regnet und wieder nichts getan,
nur wieder wie im Wahn ein Luftschloß aufgebaut.
Es regnet und wieder eine Nacht
am Fenster zugebracht und Träume durchgekaut.
Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.
Es regnet, begossen wird die Welt,
wer jetzt nicht schläft verfällt der feuchten Träumerei.
Es regnet - in Müdigkeit verstrickt,
ins Dunkel rausgeschickt, verfusselt sich die Zeit.
Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.
Es ist schon sehr, sehr lange her,
da sah ich dich im Regen stehen.
Und es ist schwer in den Regen zu sehen
und schwerer noch von alleine ins Bett zu gehen.
Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.
Element Of Crime
Vor kurzem hörte ich es dieses Lied das erste Mal und stutzte nach kurzer Zeit. Eine Weile musste ich nachdenken, bis ich darauf kam, woher ich es kannte. Es stand vor einer Ewigkeit mal in seinem Blog. Damals, wie heute, hat es mich nachdenklich gemacht. Damals wollte ich auf Biegen und Brechen einen tieferen Sinn hinter diesem Liedtext finden.
Heute macht es aus anderen, schwerer zu fassenden Gründen, nachdenklich. Vielleicht deshalb, weil es einfach zu passen scheint. Das ist nun schon der zweite Abend, an dem ich hier sitze und weiß, dass es klüger wäre ins Bett zu gehen, aber es geht einfach nicht.
Es regnet und das schon seit Tagen. Zwar nicht ununterbrochen, aber doch immer mal wieder. Und seit Tagen, wohl eher schon seit Wochen, habe ich nichts leidlich Sinnvolles mehr getan. Zukunftspläne geschmiedet, von denen ich doch nur zu gut weiß, dass sie letztenendes an mir selbst, an meiner eigenen Faulheit, scheitern werden. Gute Vorsätze gefasst, wie ein paar Kilo abzunehmen oder nächstes Jahr mehr für die Schule zu tun, obwohl ich genau wusste und weiß, dass das ohnehin nicht funktionieren wird.
Aber wie immer habe ich auch einen Schuldigen für das aktuelle, erneute Gefühls- und Gedankenchaos in dem ich mich gerade befinde: S., wer auch sonst? Einige Monate keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt und sie vorgestern aufgrund eines Blogeintrages ihrerseits mal angeschrieben.
"Du, tut mir leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet, aber ich wollte jetzt ins Bett." So oder so ähnlich lautete die Antwort. "Aber wir können ja morgen mal wieder Quatschen." Ja, ne. Ist klar. Wie zu erwarten wurde das auch nichts. Nicht das ich nicht damit gerechnet hätte, aber ein bisschen Enttäuschung macht sich eben doch breit. Enttäuschung und Ärger über mich selber. Ich wollte die alten Geschichten doch vergessen und die Brücken in diese Richtung abbrechen.
Und eigentlich will ich doch nur meinen Schlafsack wieder haben ...
Regenwolke - 23. Jun, 00:07
Warum bloggt man eigentlich? Ein Thema, über das sich vermutlich mehr als genug Menschen Gedanken gemacht haben. Wenn ich mich allerdings in meinem näheren Bloggerumfeld umgucke, dann drängt sich immer mehr der Gedanken auf, dass der Großteil von diesen Menschen nur aus einem Grund bloggt: Um die Aufmerksamkeit der anderen auf die eigenen Probleme zu lenken und um Sachen auszusprechen, die man sich nicht traut anderen so zu sagen. Klingt vielleicht merkwürdig, aber das ist es wohl auch.
Warum kann man einem anderen nicht sagen: "Hey, es geht mir gerade nicht gut, aber ich kann irgendwie nicht darüber reden, lenk mich bitte ab."? Warum schreibt man stattdessen in seinen Blog, dass es einem ja ach so schlecht geht und das niemand da ist, mit dem man reden kann? Und warum wundert man sich, obwohl man sich absolut schwammig ausgedrückt hat, dass einen jemand anders nicht versteht und verletzt ist? Obwohl das Obskure daran eigentlich nur ist, dass dieser jemand das auch in seinen Blog schreibt, anstatt es der betreffenden Person ins Gesicht zu sagen.
Wie alt sind wir denn? Kann man seinem Gegenüber nicht klipp und klar sagen, was Sache ist, anstatt sein Innenleben in seinem Blog auszubreiten und darauf zu bauen, dass der andere sich angesprochen fühlt und auch noch darauf anspringt?
Komische Welt.
Regenwolke - 6. Apr, 23:05
Manchmal verstehe ich mich selbst nicht so recht. Vor ein paar Tagen kurz mit S. gesprochen und von ihr erfahren, dass er schon eine ganze Weile zu Besuch bei ihr ist. Eigentlich hat mich das nicht mehr zu stören und doch machte sich ein leises, rational absolut nicht zu begründendes Gefühl von Eifersucht breit. Warum lässt mich dieser Mensch bloß nicht mehr los? Ich habe doch seit über zwei Monaten schon keinen Kontakt mehr zu ihm und diesmal war das wohl beidseitig gewollt.
Nachdem ich das alles auf einer interlektuellen Ebene (schließlich sind wir ja alle hochgebildete Menschen) analysiert habe, versuche mir jetzt einzureden, dass es mir einfach für S. leid tut, weil - wie schon das ein oder andere mal erwähnt - das was der gute Mann ihr angetan hat, geht bald auf keine Kuhhaut mehr. Ich könnte mich jetzt auch über ihre Inkonsequenz aufregen, aber dafür weiß ich, denke ich, selbst einfach zu gut, wie das mit ihm ist.
Am einfachsten wäre es wohl auch zu ihr den Kontakt abzubrechen, aber dafür gab sie mir bisher keinen trifftigen Grund und eigentlich möchte ich das auch nicht. Weil irgendwie mag ich sie ja. Und auch das lässt sich rational schwer begründen. Eigentlich kenne ich sie ja gar nicht, abgesehen von zwei enorm verrückten Wochenenden und dem ein oder anderen nicht weniger merkwürdigen MSN- oder Telefongespräch.
Wann hört das endlich auf? Ich mag dieses Chaos wirklich nicht mehr und manchmal bin ich nah daran den Tag zu verfluchen, an dem ich zuließ, dass da Gefühle entstehen. Hätte ich nie zugelassen, dass ich emotional in diesen Mist (der früher übrigens, im Gegensatz zu heute, in seinen Ausmaßen nicht wirklich überschaubar war) integriert werde, dann sähe die Welt um einiges anders (besser?) aus.
Aber andererseits hätte ich viele Erfahrungen auch nicht gemacht (und in der Silvesternacht durch Magdeburg zu laufen und nicht zu wissen wohin ist schon eine unbezahlbare Erfahrung) und wäre wohl ein anderer Mensch, als der ich bin. Also vielleicht lieber "Ganz Schön Feist" beim Wort nehmen und positiv in die Zukunft schauen.
Rühr' nicht immer in dem Scheiß von früher,
sag lieber zu der Zukunft Hüa!
Ganz Schön Feist
Regenwolke - 18. Feb, 00:38
Kann es sein,
du erinnerst dich,
wenn du mich berührst,
an irgend etwas, das du noch spürst.
Ich werde das Gefühl nicht los,
dass du wen vermisst,
dass auch wenn wir alleine sind,
jemand bei uns ist.
Ganz Schön Feist
Irgendwie erniedrigend, wenn der Mensch mit dem man zumindest ein paar Nächte das Bett geteilt hat, in Wirklichkeit die ganze Zeit noch an seiner Ex hängt. Obwohl das gar nicht das wirklich schlimme daran war. Das was es wirklich so schmerzhaft gemacht hat, war, dass dieser Mensch nicht einmal die Ehrlichkeit besaß im Nachhinein zu sagen, was Sache ist. Stattdessen erzählt er mir, dass er momentan keine Beziehung wolle. Hinterher erfuhr ich dann von einem gemeinsamen Freund (Bekannten?!), dass er zurück zu seiner Ex-Freundin sei und das er der Meinung gewesen sei, dass wir nicht zusammen gepasst hätten.
Und auch das ist es noch nicht ganz, was wirklich schlimm ist. Das was am meisten weh tat war das: "Wir lassen alles so, wie es war" (was für mich soviel hieß wie "Wir bleiben Freunde") und der anschließende totale Kontaktabbruch. Gut, ich habe auch nichts dafür getan den Kontakt zu halten, aber das habe ich auch vorher nicht.
Aber eigentlich ist die ganze Geschichte auch schon eine Weile her und war mehr oder weniger in den Hintergrund gerückt, bis letztes Wochenende. Da war ein Treffen mit besagtem Bekannten, der erzählte, dass der gute Mensch Angst hat mir zu begegnen, was vielleicht diesen Sommer geschehen wäre. Weil er nicht wüsste, wie er mir begegnen solle.
Ein bisschen gewundert hat mich das schon gewundert, weil ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass er mich mittlerweile vergessen hat oder das ich ihm zumindest egal wäre.
Eigentlich ist das alles auch egal, aber nachdenklich macht es trotzdem.
Regenwolke - 14. Feb, 20:42
Wenn sie dich fragen, wo wir war'n,
sag dort wo wir nich hingehör'n,
da wo die Schiffe fahr'n.
Clickclickdecker
Im Moment ist das Leben einfach nur doof. Viel Stress für nichts. Permanent das Gefühl an Orten zu sein, wo ich nichts zu suchen habe, ständig Menschen um mich, die ich nicht mag und für die nächsten Wochen keine Aussicht auf Besserung.
Frustriert, deprimiert, resigniert. Wann habe ich eigentlich das letzte mal gelacht? Also aus vollem Herzen, ohne dass es für mich selbst gekünstelt klang und nur eine Sekunde später klar war, dass ich den anderen und mir selbst etwas vormache?
Vielleicht dramatisiere ich auch mal wieder alles unnötig, aber im Moment gefällt es mir nicht so wie es gerade ist. Ich brauche Luft zum atmen, sonst ersticke ich bald. Erdrückt von zuvielen Menschen, zuvielen Pflichten, zuwenig Freiheit.
Regenwolke - 2. Feb, 22:39
Als die Stunde des Aufbruchs kam, erschien er wieder als der makellose weiße Ritter. Doch das war nur Schein. Auch jetzt blieb er stumm, und seine Augen waren Abgründe ...
Ja, das konnte er wirklich gut. So tun als wäre er der weiße Ritter, der alles wieder zum Guten wenden kann, wenn er nur wollen würde. Doch langsam glaube ich da nicht mehr dran. Ich glaube eher, dass er derjenige ist, der alles und jeden mit sich in den Abgrund reißt und dabei auch noch hämisch lacht.
Ich weiß das ja mittlerweile, aber wie macht man das anderen begreifbar? Wie warnt man Menschen, die man nicht kennt und nie kennenlernen wird? Und will man das überhaupt? Mache ich ihn da nicht doch zu schlecht und er ist weder der schwarze, noch der weiße Ritter, sondern in Wirklichkeit auch nur ein Mensch, der seinen Schmerz an andere weitergibt ohne darüber nachzudenken?
Und warum mache ich mir immer noch Gedanken über ihn? Ich will nicht mehr. Ich will endlich, dass er aus meinem Kopf verschwindet ...
Regenwolke - 28. Jan, 21:00
Man müsste eigentlich jetzt dauernd lustig sein,
wo doch immer so viele stöhnen.
Allein schon um zu zeigen:
ich bin auf keinen Fall einer von denen.
Die Toten Hosen
Ja, recht haben die Hosen ja irgendwie damit. Aber wirkt es nicht irgendwie verdammt herzlos, wenn man ständig dumme Witze reißt und nicht einmal ernst bleiben kann? Also nicht, dass ich in ernsten Gespräche keine dummen Kommentare bringen würde, aber das dient einfach dazu mit der Situation besser umzugehen. Würde ich immer ernst bleiben, dann würde es mich selbst kaputt machen. Traurige oder schwierige Gespräche mit Humor zu nehmen (und sei es nur hinterher im Stillen für mich selbst), erleichtert den Umgang damit enorm.
Aber man kann sich selbst ja auch einiges vormachen.
Regenwolke - 21. Jan, 21:09